Jedes Jahr werden die Regionalklassen für die insgesamt 415 deutschen Zulassungsbezirke, von dem Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft herausgegeben. Diese Regionalklassen für die unterschiedlichen Bezirke spielen eine weitere wichtige Rolle, wenn es um die Berechnung der Versicherungsprämie geht, die bei der Autoversicherung zu zahlen ist. Die Regionalklasse dient der Versicherung also dazu, eine genaue Kalkulation des Schadensrisikos zu ermitteln.
Die jeweilige Regionalklasse leitet sich vom Wohnsitz des Fahrzeughalters ab und ist im Gegensatz zu der Typklasse, vollkommen unabhängig von dem Automodell. Bei der Regionalklasse verläuft das so, dass je niedriger die Regionalklasse liegt, desto günstiger ist auch die Autoversicherung beziehungsweise die zu zahlende Prämie dafür. Generell gilt, je sicherer die Gegend, in der der Fahrzeughalter lebt, desto niedriger fällt die Regionalklasse aus.
Durch die Regionalklassen werden die örtlichen Gegebenheiten in Relation zur Schadenshäufigkeit gesetzt aber um diese zu ermitteln, muss der Gesamtverband der Deutschen Versicherungswirtschaft weitaus mehr Faktoren mit in Betracht ziehen, als nur den Wohnsitz des Fahrzeughalters.
Autoversicherung – Faktoren zur Einstufung der Regionalklassen
Bei den Regionalklassen gelten unteranderem noch weitere Faktoren, wie zum Beispiel die Unfallstatistik der jeweiligen Region. Das bedeutet dann zum Beispiel, dass je mehr Unfälle in dem eigenen Bezirk verursacht und gemeldet wurden, desto höher wird die Regionalklasse in dem nächsten Jahr ansteigen und umso mehr muss dann am Ende des nächsten Jahres für die Versicherung gezahlt werden. Ein weiterer Faktor wäre unteranderem auch die vorhandenen Straßenverhältnisse in der eigenen Region.
Dabei wird in Betracht gezogen, ob die Straßen in der Region erst vor kurzer Zeit neu gemacht wurden und somit alle weitestgehend schadenfrei sind, oder ob die Straßen alle schon länger nicht überarbeitet wurden und somit einige Schäden wie zum Beispiel Schlaglöcher aufweisen. Weiterhin wird in die Berechnung der Regionalklasse, noch die Anzahl der zugelassenen Fahrzeuge miteinberechnet. Bei den Fahrzeugen in der eigenen Region werden drei unterschiedliche Faktoren berücksichtigt.
Der erste Faktor, wäre natürlich wie bereits erwähnt, die Anzahl der zugelassenen Fahrzeuge. Der zweite Faktor lautet, wie die durchschnittliche Fahrweise der Fahrer mit spezifischen amtlichen Kennzeichen verläuft. Und der dritte Faktor wäre der, wie sich die Zusammensetzung der Fahrzeuge gestaltet. Dabei handelt es sich darum, welche der zugelassenen Fahrzeuge in dieser Region hochmotorisiert und somit sehr leistungsstark sind.
Andersrum wird natürlich ebenfalls berechnet, wie viele der zugelassenen Fahrzeuge eher leistungsschwächer sind. Die so berechneten Schadenbilanzen der Zulassungsbezirke werden versicherungsmathematisch in einen Indexwert umgerechnet, der die jeweilige Regionalklasse bestimmt. Für die Haftpflicht gibt es 12, die Teilkasko 16 und die Vollkasko 9 Klassen.
Je besser die Schadenbilanz und damit die Einstufung in der Regionalklasse, desto günstiger wirkt es sich auf den Versicherungsbeitrag aus. Allerdings lässt sich über eine Veränderung bei der Regionalklasse keine Aussage über die Entwicklung des gesamten Kfz-Versicherungsbeitrages treffen.
Zeitraum zur regionalen Einstufung der Autoversicherung
In die Berechnung der Regionalklassen gehen die Daten der vergangenen fünf Jahre ein. Zulassungsbezirke, deren Schadensverläufe einander ähneln, werden zu einer Regionalklasse zusammengefasst. Die Einteilung erfolgt anhand eines Indexwerts, der bei 100 liegt und den Bundesdurchschnitt widerspiegelt. Liegt der Schadensindex einer Region unter 100, wird sie günstiger als der Bundesdurchschnitt eingestuft, bei einem Wert über 100 wird es teurer.